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Gustav-Stresemann-Ring Mainzer Straße. Verkehr gesperrt.

Wasserrohrbruch bremst Hauptverkehrsader aus

Ein Graugussrohr von 1954 gibt am Gustav-Stresemann-Ring nach – mit Folgen: Fahrbahnen gesperrt, Staus programmiert, Bäume gefällt. Die Stadt kämpft gegen marode Infrastruktur, die sich nicht mehr verstecken lässt. Der Mainzer Straße wird zum Nadelöhr.

Volker Watschounek 1 Monat vor 0

Wasser schießt aus dem Asphalt, Bagger reißen Pflaster auf. Beginnt am Gustav-Stresemann-Ring ein Déjà-vu für Wiesbadens Pendler?

Am Freitagvormittag platzte auf einer der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt ein Stück Vergangenheit auf – und mit ihm das Verkehrschaos. In Höhe des Statistischen Bundesamts brach ein Graugussrohr aus dem Jahr 1954. Innerhalb weniger Minuten ergoss sich eine riesige Menge Wasser auf der Straße und in den Untergrund. Fahrbahn und Gehweg wurden großflächig unterspült.

Grauguss von 1954 – ein brüchiges Erbe

„Das genaue Ausmaß können wir erst am Montag feststellen“, erklärte Frank Rolle, Sprecher von ESWE Versorgung. Schon jetzt steht fest: Das Rohr stammt aus einer Zeit, in der Willy Brandt noch Regierender Bürgermeister in Berlin war – und längst nicht alle Häuser in Wiesbaden einen Anschluss an die zentrale Wasserversorgung hatten. Jahrzehntelang tat es seinen Dienst, bis die Materialermüdung kam.

Sperrung auf unbestimmte Zeit

Um den Schaden zu beheben, wurde der Bereich sofort großräumig abgesperrt und Umleitungen für Busse eingerichtet. Bagger legten die Bruchstelle frei, Leitungen wurden geortet. Seitdem ist der Gustav-Stresemann-Ring in Fahrtrichtung Berliner Straße nur noch bis zur Kreuzung Mainzer Straße befahrbar. Die Polizei leitet den Verkehr über die Mainzer Straße um.

Was wie eine kleine Umleitung klingt, könnte ab Montag zum massiven Problem werden: Auf der Mainzer Straße laufen ohnehin Bauarbeiten, die den Verkehrsfluss schon jetzt ausbremsen.

Baum fällt für die Reparatur

Nicht nur Asphalt fiel dem Wasserrohrbruch zum Opfer. Auch eine 16 Meter hohe Platane musste weichen, da sie infolge der Unterspülung in die Baugrube zu kippen drohte. In einer Not-Fällung wurde sie am Freitagabend zügig abtransportiert – ein Eingriff, der bei vielen ohne Erklärung gemischte Gefühle hinterließ.

Déjà-vu für Wiesbadens Pendler

Für viele klingt das nach einer Geschichte, die sie schon einmal gehört haben – und zwar nicht nur einmal. In der jüngsten Vergangenheit kam es am Gustav-Stresemann-Ring zu vergleichbaren Rohrbrüchen. Damals standen Autofahrer tagelang im Stau, Umleitungen verstopften Nebenstraßen.

Die Stadt sieht darin ein Symptom einer tieferliegenden Herausforderung: jahrzehntelange Zurückhaltung bei Investitionen in die unterirdische Infrastruktur.

Wie lange dauert es diesmal?

Die Antwort ist offen. Die Reparatur hängt davon ab, wie stark der Untergrund in Mitleidenschaft gezogen wurde. Muss der Straßenaufbau großflächig erneuert werden, könnte sich die Sperrung über Wochen hinziehen. Bis Montag will ESWE Klarheit haben.

Bis dahin bleibt für alle, die stadtauswärts wollen: Geduld mitbringen, Umwege einplanen – und hoffen, dass dieser Rohrbruch nicht zum nächsten Infrastruktur-Dauerbrenner wird.

Foto – Gustav-Stresemann-Ring ©2025 Volker Watschounek

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Weitere Informationen von ESWE Versorgung.

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