Wie reagiert eine Stadt auf flächendeckende Stromausfälle? Was geschieht, wenn Telefone schweigen und Informationen Mangelware werden? Auf dem Schlossplatz gab es darauf heute eine klare Antwort – mit Signallicht und Einsatzkraft.
Der hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck hat sich heute am 30. Juni mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ein Bild vom mobilen Katastrophenschutz-Leuchtturm gemacht. Gezeigt wurde dabei das System der Wiesbadener Berufsfeuerwehr – mit klarem Fokus auf praktische Krisenbewältigung.
Wenn nichts mehr geht, geht der Leuchtturm an
Die Feuerwehr führte anschaulich vor, wie mit wenigen Handgriffen aus dem Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz (GW-L KatS) eine voll einsatzfähige Anlaufstelle für Bürger entsteht. Im Ernstfall versorgt sie die Bevölkerung mit aktuellen Informationen, bietet Orientierung und ermöglicht den Kontakt zur Zentralen Leitstelle – eine Art Not-Leuchtturm im Sturm der Ereignisse.
„Wiesbaden ist hier sehr gut aufgestellt“, betonte OB Mende. Man böte im Krisenfall nicht nur Hilfe, sondern auch Struktur und Verlässlichkeit. Innenminister Poseck lobte das Konzept als „vorbildlich und übertragbar auf andere Städte“.

Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende informieren sich auf dem Schlossplatz über den mobilen Katastrophenschutz-Leuchtturm der Feuerwehr Wiesbaden. ©2025 LH Wiesbaden
Ein Netz aus 35 Leuchttürmen
Global und über das gesamte Stadtgebiet betrachtet setzt Wiesbaden auf die Kombination: 35 Leuchttürme – stationär und mobil. Wenn alle im Einsatz sind, bilden sie ein stadtweites Netzwerk. Sobald einer aktiviert wird, signalisiert ein großes Faltschild mit der Aufschrift Katastrophenschutz-Leuchtturm und eine Blitzleuchte die Einsatzbereitschaft. Die Orte sind dann auf der Internetweite der Stadt abrufbar – zusammen mit FAQ, Karten und Handlungsempfehlungen.
Nicht nur Technik, sondern auch Aufklärung
Neben der Technik rückte auch die Kommunikation in den Fokus: Die Feuerwehr stellte dabei die erste Fassung eines Erklärvideos vor. Sobald es freigegeben ist, wird dies auf den Kanälen der Stadt veröffentlicht. Die Bilder zeigen in leicht verständlicher Sprache, was bei Stromausfall zu tun ist – für jede Altersgruppe nachvollziehbar. Ergänzend wurde der Sonderschutzplan Stromausfall vorgestellt – ein Plan, der im Hintergrund alle Fäden zusammenhält. Demonstriert wurde das ganze zuletzt im November des letzten Jahres, als eine Übung das Szenario für den Ernstfall vorgab.
„Katastrophenschutz muss dort stattfinden, wo die Menschen sind“, sagte Dirk Schwarz von der Feuerwehr Wiesbaden. „Deshalb sind diese Leuchttürme ein echtes Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung.“
Hier befinden sich Wiesbadens Leuchttürme im Erstfall
Archivfoto – Leutchturm wird während deiner Übung aufgebaut @2024 Volker Watschounek
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