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Marlene Rieger, VC Wiesbaden

Marlene Rieger: „Krafttraining ist mein Ding“

Talent, Ehrgeiz, Kraft: Marlene Rieger, 18, arbeitet sich beim VC Wiesbaden von der D2 in die Profi-Mannschaft vor. Zwischen Abi-Vorbereitung und Blockpunkten zeigt sie, dass Größe, Disziplin und Leidenschaft nicht nur auf dem Volleyballfeld zählen.

Volker Watschounek 2 Stunden vor 0

Die 1,90-Meter-Athletin springt, blockt, lacht – Marlene Rieger lebt Volleyball, Krafttraining und Schulbank zugleich, im Rhythmus von Wiesbaden und Heppenheim.

Das Gesicht ist bekannt. Wiesbadens Volleyballfans kennen sie seit der vergangenen Saison: Marlene Rieger, 18 Jahr jung, ein Eigengewächs beim VC Wiesbaden. Im letzten Jahr spielte sie als Ergänzung der Profis im Kader der zweiten Mannschaft, und lange Zeit hat sie die verletzte Kapitänin Nina Wienand Herelová ersetzt – ein Sprung in die Profi-Welt, in der sie mit Kraft und Technik ihre mentale Stärke unter Beweis stellte.

Jetzt ist sie offiziell. Die Kraftanstrengungen haben sich gelohnt. Mit dem Start in die Saison 2025/26 gehört Marlene Rieger zur ersten Mannschaft des VC Wiesabden, und damit zum festen Kader in der 1. Volleyball Bundesliga. Das Trainerteam setzt auf die junge Mittelblockerin: groß, hungrig und technisch versiert.

Familiär „vorbelastet“

Volleyball liegt in Marlenes DNA: Ihre Mutter, Christine Kaufmann, stieg 1998 mit dem TV Wetzlar in die 1. Bundesliga auf. Marlene begann 2016 im Alter von neun Jahren mit dem Sport. Mit 1,90 Metern Körpergröße war sie früh für den Mittelblock prädestiniert. Schon 2018 folgte die Berufung in den Hessenkader, in dem viele Wiesbadener Spielerinnen aktiv waren.

Corona-Straßenvolleyball

Die Pandemie stellte Marlenes Ehrgeiz auf die Probe. In der Halle der TSV Rot-Weiß Auerbach trainierte sie nur in Kleingruppen – zusammen mit Mutter, Schwester Jula und Trainer Willi Zeig. Workouts aus dem Trainerportal, Straßenspiele und Outdoor-Übungen waren die Lösung, um Talent und Technik zu erhalten.

Später trainierte sie beim HTV Heidelberg mit Auswahlspielerinnen des Nordbadischen Verbands. 2020 kam dann der unerwartete Moment: Beim Vorlesen der Kaderliste des Deutschen Volleyball-Verbands wurde Marlene zunächst vergessen. Der Bundestrainer rief sie später persönlich an – ein Schlüsselerlebnis für die damals 13-Jährige.

Erwachsenwerden auf dem Feld

2021 wechselte Marlene nach Berlin zum Bundesstützpunktclub VCO, wo sie in der Regionalliga und später in der 3. Liga Nord spielte. Der Abschied von Familie und Geschwistern fiel schwer, doch das Internatsleben formte ihren Charakter. Später durfte sie auch erste Erfahrungen bei VCO 1 sammeln.

Als das Berliner Erstligaprojekt scheiterte, öffnete der VC Wiesbaden die Türen. Vorteil: nahe der Heimat Heppenheim und hervorragende Talentförderung. „Vor dem ersten Training hatte ich richtig Angst. Doch es hat mich begeistert – und das bis heute“, sagt Marlene.

Eindruck hinterlassen

Im Sommer 2024 begann Marlenes Training beim VC Wiesbaden. Schon bei Testspielen der ersten Mannschaft zeigte sie ihr Talent. In der 2. Volleyball Bundesliga Süd wurde sie viermal zur MVP gekürt. Bei den Profis kam sie mehrfach zum Einsatz, gegen den USC Münster stand sie sogar in der Startaufstellung. Ihre Statistik: fünf Punkte, vier Blockpunkte – ein eindrucksvolles Debüt.

Challenge Cup gegen Galatasaray

Die Begegnungen im CEV Volleyball Challenge Cup gegen Galatasaray Istanbul bleiben unvergessen. „Die Atmosphäre in Istanbul und in unserer Halle – das hat Gänsehaut erzeugt“, erinnert sich Marlene. Für VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting war es ein Beweis für die internationale Ambition des Vereins.

Profi und Abitur: Der tägliche Spagat

Marlenes Alltag ist eng getaktet: Vormittagstraining, vier Abendtrainings, zweimal morgens Krafttraining – dazu das Elly-Heuss-Gymnasium. Krafttraining liebt sie: „Ich gehe meist als Letzte aus der Halle.“ Aber Hausaufgaben, Klausuren und die Vorbereitung auf das Abi 2026 fordern Organisationstalent. Unterstützung erhält sie von Lehrern, Trainerteam und Kapitänin Pauline Bietau.

Marlene hat ein klares Ziel: mehr Einsatzzeit in der 1. Bundesliga. Effizient blocken, punkten und selbst angreifen – genau darauf setzt Cheftrainer Tigin Yağlioğlu.

Foto – Marlene Rieger. ©2025 Detlev Gottwald

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Die Seite des VC Wiesbaden finden Sie unter www.vc-wiesbaden.de.

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