Blumen auf dem Altar, Musik in der Luft, Jugendliche in Regenbogenshirts: Fünf Gemeinden feiern ihren neuen Weg – unter freiem Himmel.
Was mit einem Blumenstrauß begann, könnte zur Blüte werden: Die evangelischen Kirchengemeinden aus Nordenstadt, Delkenheim, Wallau, Hochheim sowie Massenheim/Wicker haben sich auf den Weg gemacht – zu einem Miteinander, das 2026 in einer Gesamtkirchengemeinde münden soll. Der Startschuss fiel jetzt, sichtbar, hörbar und spürbar, auf dem Gelände des Weinguts Weidenmühle in Wicker.
„Ein Leib, viele Glieder“ – ganz konkret
Rund 350 Menschen kamen zusammen, um nicht nur Gottesdienst zu feiern, sondern einen Wandel zu gestalten. 70 Jugendliche traten erstmals als gemeinsamer Konfirmandenjahrgang auf. In ihren T-Shirts leuchteten die Farben der Herkunftsgemeinden – und das Versprechen, gemeinsam weiterzugehen. Pfarrerin Corinna Koppe fand klare Worte und offene Arme: Sie segnete die Jugendlichen mit einem Gebet – mitten in die Zukunft hinein.
Zwischen Trost und Taktgefühl
Was berührte, waren nicht nur die herzlichen Worte, sondern auch die Klänge: Die Kirchenband „Jump from the Belfry“ aus Nordenstadt ließ die Luft vibrieren, während die Taunusmusikanten mit mächtigen Bläsern selbst gegen gelegentlichen Fluglärm anspielten. Eine Bühne der Hoffnung, nicht der Eitelkeit.
Pfarrer Christoph Müller sprach in seiner Predigt von der „unverschämten Seele“, die nicht vergeht, sondern nach Ewigkeit dürstet. In Zeiten der Unsicherheit sei Trost kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Bibelworte als Seelenbalsam – das wurde beim Bibelbalsambaum erfahrbar, den die Mitfeiernden mit ihren persönlichen Schriftworten schmückten.
Persönlich. Nah. Aufrichtig.
Emotional wurde es, als Pfarrerin Olivia Rahmsdorf sowie Petra Knoell (Wicker) und Maren Pauler (Wallau) erzählten, welche Bibelworte ihnen Kraft gaben. Persönliche Geschichten, die zeigten, was Glaube bedeuten kann: Halt, Richtung, Ermutigung.
Mehr als Symbolik
Der feierliche Einzug mit den bunt gemischten Kirchenvorständen gipfelte in einem Blumenstrauß auf dem Altar – ein Zeichen für das Wachsen und Zusammenwachsen. Jede Gemeinde brachte sich ein, jede Stimme zählte. Und nach dem Gottesdienst? Da wurde weiter geteilt: Essen, Gespräche, Lächeln. Die Sonne blieb. Die Gemeinschaft auch.
Foto – Konfirmandenjahrgang ©2026 Andrea Wagenbach
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