In Dotzheim entstehen neue HSK-Betriebswohnungen. Das Projekt stärkt Wiesbadens Gesundheitsstandort und entlastet den Wohnungsmarkt.
Seit neun Jahren liegen die Pläne in den Schubladen, jetzt wird gebaut: Auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz der alten Helios-Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden-Dotzheim entstehen 168 neue HSK-Betriebswohnungen. Am Montag feierten Stadt, Klinik und Wohnungsbaugesellschaft GWW den Spatenstich.
Wohnen, wo man arbeitet
Bis Herbst 2027 wachsen dort zehn Gebäude mit insgesamt 12.500 Quadratmetern Wohnfläche. Der Bau folgt einem klaren Prinzip: nachhaltig, funktional und schnell. Außenwände aus Brettsperrholz, Fertigbad-Module, Treppenhäuser in Massivbauweise. Dazu grüne Dächer, Photovoltaikanlagen und der Anschluss an das Fernwärmenetz.
Der Wohnungsmix reicht von 38 Quadratmeter großen Einzimmerwohnungen bis zu großzügigen Sechszimmerwohnungen für Wohngemeinschaften und Familien. Alle Wohnungen erhalten Balkone, Fußbodenheizung und Wohnraumlüftung. Für das Umfeld sind ein Quartiersplatz, Freiflächen und ein Spielplatz geplant.
Zwischen Wohnungsnot und Fachkräftemangel
„Hier werden Menschen leben, die die medizinische Versorgung in Wiesbaden sichern“, sagt GWW-Geschäftsführer Thomas Keller. Rund 50 Millionen Euro investiert die Gesellschaft in das Projekt. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende spricht von einem „doppelten Signal“: mehr bezahlbarer Wohnraum und mehr Attraktivität für Fachkräfte im Gesundheitswesen.
Die HSK hat ihre Ausbildungskapazitäten zuletzt deutlich ausgebaut, zusätzlich wirbt die Klinik um internationale Fachkräfte. „Aber ohne bezahlbaren Wohnraum verlieren wir viele von ihnen gleich wieder“, betont HSK-Aufsichtsratsvorsitzende Milena Löbcke.
Schattenseite: Lärm und Staub
Ganz ohne Belastungen geht es nicht. GWW-Geschäftsführer Keller räumte beim Spatenstich ein, dass die Anwohner in den kommenden Jahren mit Dreck und Lärm rechnen müssen. „Es ist nicht anders möglich, als die Lastwagen über den Veilchenweg zur Baustelle zu führen“, erklärte er. Verständnis werbend, während Bagger und Kipper anrollen – auch das gehört zu Großprojekten.
Mehr als vier Wände
Sozialdezernentin Patricia Becher spricht von einem „Zuhause, das mehr umfasst als vier Wände“. Einkaufsmöglichkeiten, ÖPNV-Anbindung und grüne Freiflächen sollen das Quartier lebendig machen. Für viele Beschäftigte in Pflege und Medizin könnte der Umzug nach Dotzheim den entscheidenden Unterschied bedeuten – zwischen Pendelstress und einem neuen Zuhause in Kliniknähe.
Wiesbaden baut Zukunft
Der Spatenstich ist damit mehr als nur eine Baufeier. Er symbolisiert den langen Atem, den solche Projekte brauchen – und den Anspruch, Wiesbaden als Gesundheitsstandort zu stärken. Auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz wachsen keine Rotoren mehr in den Himmel, sondern Wohnhäuser für Menschen, die heilen, pflegen und helfen. Die GWW investiert hier rund 50 Millionen Euro. Den Bau übernimmt Generalübernehmer B&O.
Symbolfoto – ©2025 Volker Watschounek / Wiesbaden lebt!
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