Wasser ist ständig in Bewegung, sei es als Fluss, Welle oder Regen. Kann die neue Skulptur diese dynamische, fließende Qualität einfangen?
Die 2022 am Rheinufer in Kastel eingeweihte Skulptur Dem Wasser gewidmet hat sich nicht nur zu einem Wahrzeichen entwickelt, sie ist auch ein lebendiger Ort der Begegnung. Mit ihrer unverwechselbaren Form, die das Licht und das Wasser reflektiert, lädt sie Kunstschaffende ein, ihre Ideen und Arbeiten in den Raum zu bringen. Die große Herausforderung seit zwei Jahren? Eine neue Perspektive auf den öffentlichen Raum und die Kunst zu eröffnen – eine Perspektive, die Natur, Klang und Form vereint.
Kreative Inszenierung an einem besonderen Ort
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Regionalparks Rhein-Main steht die Skulptur am 24. August 2025 wieder im Fokus. Die Landeshauptstadt Wiesbaden lädt Kunst- und Kulturschaffende aus Wiesbaden und Mainz ein, den markanten Ort künstlerisch zu gestalten. Mit einer Größe von 5,5 Metern Länge und einem Durchmesser von 3,4 Metern steht die Skulptur über der Kaimauer, direkt an der Grenze zwischen Land und Wasser, und fordert die Besucher auf, innezuhalten und ihre eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Kunst soll hier in Bewegung kommen, sich entfalten und gleichzeitig mit der natürlichen Umgebung verschmelzen.
Gesucht werden Beiträge aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater oder spartenübergreifende Performances. Ziel ist es, die Skulptur dabei als interaktive Bühne für Performances einzubziehen. Ob Musik, Tanz, Theater oder auch spartenübergreifende Arbeiten – die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und erfordern eine enge Auseinandersetzung mit der einzigartigen Akustik, Form und Atmosphäre der Skulptur.
Ein Ort, der verbindet
Diese Skulptur verbindet Kunst und Landschaft auf einzigartige Weise, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Ihr ursprünglicher Sinn als Ort der Ruhe und des Verweilens soll nun um eine weitere Dimension erweitert werden: die lebendige, klangliche und visuelle Interaktion mit der Kunst. Wer die Skulptur nutzt, wird eingeladen, den öffentlichen Raum neu zu denken und mit kreativen, sinnlichen Elementen zu füllen.
Auch Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl bringt seine Begeisterung zum Ausdruck: Diese Skulptur ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein lebendiger Ort der Begegnung. Wir sind gespannt auf die kreativen Ideen, die diesen außergewöhnlichen Raum zum Erlebnis für die Besucherinnen und Besucher machen. Die Kunst, so scheint es, lebt durch den Dialog zwischen Werk und Betrachter – und so auch zwischen dem Kunstwerk und der Natur, die es umgibt.
Die Ausschreibung: Ein Aufruf zur Innovation
Die Einladung richtet sich an Künstler aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater und Performance, ihre Projekte bis zum 31. März 2025 einzureichen. Eine kreative Arbeit soll entwickelt oder bestehende Werke an die spezifische Gegebenheit der Skulptur angepasst werden. Der Raum wartet darauf, bespielt zu werden – auf der Suche nach innovativen und ausdrucksstarken Inszenierungen, die die Zuschauer zum Staunen bringen.
Ein Budget von bis zu 4.500 Euro brutto steht zur Verfügung, um diese Projekte zu realisieren. Eine Aufgabe, die die Beteiligten fordert, aber auch die Möglichkeit bietet, Kunst in einem neuen Kontext zu erleben. Der öffentliche Raum bietet zahlreiche Möglichkeiten für Kunst und Kultur, erklärt Camillo Huber-Braun, der Leiter des Stadtplanungsamtes Wiesbaden. Die Skulptur wird so zu einem Spielplatz für kreative Köpfe, die den Raum auf eine völlig neue Weise erfahren dürfen.
Zusammenarbeit von Stadtentwicklung und Kunst
Der Regionalpark Rhein-Main hat in den letzten drei Jahrzehnten den öffentlichen Raum zu einem attraktiven Erholungsgebiet für alle gemacht. Dabei spielte Kunst immer eine bedeutende Rolle. Mit dem Aufruf zur kreativen Inszenierung der Skulptur wird die Möglichkeit geschaffen, Stadtentwicklung und Kunst weiter zu vereinen. Ein innovativer Schritt, der nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch den Künstlern zugutekommt.
Archivfoto – Einweihung der Skulptur mit Musiker Praml © 2025 LH Wiesbaden
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