Ein sanfter Wind strich über alte Grabsteine, während Bürger ihre Ideen auf Wiesbadenwirkt.de eingaben – und mit Ideen an den Friedhöfen von morgen mitwirken.
In erster Linie sind Friedhöfe natürlich Ruhestätten und Orte des stillen Gedenkens an Verstorbene. Und auch in einer Zeit des Wandels bleibt der Friedhof ein Ort der Erinnerung und der Beständigkeit. Nichtsdestotrotz dürfen Friedhöfe den Wandel nicht ignorieren, sondern müssen Teil dessen sein.
Friedhofsentwicklungsplan Online Umfrage
Vom 19. Mai bis 30. Juni hatte das grünflächenamt Wiesbadener dazu aufgerufen, online auf Wiesbadenwirkt.de ihre Vorstellungen für die 21 städtischen Friedhöfe einzubringen. Ergänzt wurde die Umfrage durch kleine Abstimmungsgeräte auf fünf Friedhöfen – ein Konzept, das laut ürgermeisterin Christiane Hinninger auf große Resonanz stieß. „Die Beteiligung war überdurchschnittlich hoch“, freut sich Hinninger. „Es zeigt, wie wichtig den Menschen diese Orte sind.“
Friedhöfe als grüne Rückzugsorte
Hinter der Friedhofsentwicklungsplanung steckt mehr als nur Grabpflege. Mit zunehmender Individualisierung und alternativen Bestattungsformen stehen viele Flächen leer. Gleichzeitig sollen Friedhöfe als grüne Oasen erhalten bleiben, die Artenvielfalt fördern, Raum für Erholung bieten und klimatische Herausforderungen abmildern. Die Planung verfolgt das Ziel, Bestattung, Natur und gesellschaftliche Funktionen in Einklang zu bringen.
Bürgerideen fließen direkt ein
Die Rückmeldungen aus der Umfrage werden derzeit ausgewertet. Erste Ergebnisse sollen am Donnerstag, 6. November, öffentlich vorgestellt werden. Dann zeigt das Grünflächenamt gemeinsam mit dem Planungsbüro, welche Wünsche, Vorstellungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger bereits berücksichtigt werden können.
Der finale Bericht der Friedhofsentwicklungsplanung ist für Anfang 2026 geplant. Anschließend wird er der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, die über die Umsetzung entscheidet. Damit nehmen Wiesbadener aktiv Einfluss auf die Gestaltung ihrer Friedhöfe – ein Modell für gelungene Bürgerbeteiligung und nachhaltige Stadtentwicklung.
Symbolfoto ©2021 Volker Watschounek
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