Am frühen Abend ertönt der schrille Heulton durch Wiesbadens Straßen. Fenster schließen sich, Menschen hören aufmerksam Radios – eine Probe für den Ernstfall.
Dienstag in einer Woche, dem 10. Juni, ertönt um 19 Uhr in Wiesbaden ein akustisches Signal, das weit über die Innenstadt hinaus wahrgenommen wird: die Sirenenprobe. Dabei handelt es sich um eine planmäßige, einminütige Warnung mit auf- und abschwellendem Ton, gefolgt von einem einminütigen Dauerton zur Entwarnung. Anders als bei einem echten Alarm bleiben Warnapps und Cell-Broadcast stumm – die Sirenenprobe dient allein der Sensibilisierung der Bevölkerung.
Digitale Modernisierung im Fokus
Wiesbaden erneuert und digitalisiert derzeit sein Sirenennetz. Alte Geräte werden durch moderne, digital gesteuerte Sirenen ersetzt, neue Standorte hinzugefügt. Grundlage dafür bilden aktualisierte Beschallungspläne, die sich an der städtebaulichen Entwicklung orientieren. So soll gewährleistet werden, dass Warnsignale künftig überall deutlich und verlässlich zu hören sind.
Probealarm: Wie reagieren?
Aber die Sirenenprobe ist mehr als nur ein technischer Test. Sie soll Bürger für das richtige Verhalten im Ernstfall sensibilisieren. Sobald der Heulton erklingt, sollten Türen und Fenster geschlossen werden. Der Aufenthalt im Freien ist zu vermeiden. Radios einschalten und auf Durchsagen achten, Nachbarn informieren und Lüftungsanlagen abschalten – diese Verhaltensregeln schützen im Falle einer tatsächlichen Gefahr.
Eigenvorsorge bleibt entscheidend
Wiesbaden erinnert daran, dass Rettungs- und Einsatzkräfte im Katastrophenfall nicht alle gleichzeitig erreichen können. Eigeninitiative wird deshalb großgeschrieben. Auf der Webseite der Stadt finden Bürger umfassende Informationen zur Notfallvorsorge und zu aktuellen Krisenlagen. Die Sirenenprobe ist ein wichtiges Element, um die Bevölkerung auf mögliche Gefahren vorzubereiten und das Sicherheitsnetz zu stärken.
Foto oben ©2017 Flickr.com Jan Steffen / CC-BY-SA 2.0 / Flickr
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